Featured

Zusatzqualifikation „Anti-Cheating Experte“ 3. Lehrgang - Gladenbach 07.-09.11.2025 Ein Erfahrungsbericht

Es hat sich herumgesprochen, dass Manipulation und Cheating in der Schachwelt ein Problem darstellen.

In Deutschland gab es 2021 mehr als 1.000 Schachschiedsrichter. Davon sind etwa 80 % Regionale Schiedsrichter (RSR), 12 % nationale Schiedsrichter (NSR), 5 % FIDE-Schiedsrichter (FA) und 2 % Internationale Schiedsrichter (IA). Etwa jedes 100ste Mitglied des Deutschen Schachbundes hat einen Schiedsrichter Titel. Die Zahlen von 2021 spiegeln in etwa die heutige Größenordnung wider.

Anti-Cheating sind präventive Maßnahmen bei der Turnierorganisation und Durchführung die verhindern, dass es zu Vorfällen kommt, bevor es zu Vorfällen kommt. Nicht die Bestrafung, sondern die Prävention ist der Fokus.

Durch immer ausgefeiltere Technik wächst das Bedrohungspotential für Turniere.  Das Handy ist heute bereits der Klassiker, obwohl das Handy manchmal noch nicht im allgemeinen Bewusstsein angekommen zu sein scheint. Im Fokus stehen mehr und mehr Smart Watches und am Horizont steigt bereits das Smart Glass als Bedrohungspotential auf. Dazu kommen im akustischen Bereich ausgefeilte Techniken der bidirektionalen Kommunikation, die ebenfalls einen Nährboden für Manipulationen liefern.

Nicht von ungefähr entwickelt sich das Anti-Cheating zu einem parallel zum Schiedsrichterwesen bestehenden eigenen Zweig, der Hand in Hand mit dem Schiedsrichter für eine FIDE–regelkonforme Matchorganisation bei größeren, sogenannten Level 1, 2, 3 Turnieren sorgt.

Die FIDE treibt diese Entwicklung bewusst voran und hat mit dem FPE (Fair Play Expert) und FPO (Fair Play Officer) zwei neue Qualifikationen geschaffen, die als ausgewiesene Fachleute an den Sicherungsmaßnahmen für hochwertige Turniere mitwirken. Es ist zu erwarten, dass sich hier – auch aufgrund der technischen Entwicklung – die Anzahl der ausgebildeten Fachleute kontinuierlich steigern wird.

Im Augenblick gibt es in Deutschland nur eine Handvoll von zertifizierten Fachleuten. Es ist jedoch zu erwarten, dass auch in Deutschland in absehbarer, naher Zukunft entsprechende Lehrgänge angeboten werden.

Der nationale Lehrgang des DSB kann uneingeschränkt für Schiedsrichter aller Stufen als Zusatzwissen empfohlen werden. Auf dem Lehrgang des DSB wurde echtes Expertenwissen vermittelt.

Ich verweise auf einen entsprechenden Artikel zum Seminar auf der Homepage des DSB. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Gerne teile ich meine Erkenntnisse.

FA Peter Frei

Landesturnierleiter Bremen